PARIS ATTENTATE AUSZÜGE v ORF ÜBER
PATEIAUSGRENZUNGEN IN FRANKREICH 110115
Streit über „Republikanischen Marsch“
Am Sonntag werden in Paris Hunderttausende Menschen zu
einem „Republikanischen Marsch“ erwartet. Neben Parteien
und Gewerkschaften wollen auch Menschenrechtsorganisationen
zur Teilnahme an der Demonstration aufrufen, die auf dem Platz
der Republik starten soll. Mit dabei sind die regierenden
Sozialisten und die konservative UMP von Ex-Staatschef
Nicolas Sarkozy. In einem gemeinsamen Text, der am
Donnerstagabend veröffentlicht wurde, heißt es: „Wir sind
Charlie – lasst uns die Werte der Republik verteidigen.“
Streit gibt es jedoch über eine Teilnahme der rechtsextremen
Front National (FN).
Parteichefin Marine Le Pen kritisierte am Donnerstag scharf,
dass die Rechtsextremen nicht eingeladen worden seien.
Damit gebe es „keine nationale Einheit mehr“. Sie spielte
damit auf die Aufrufe der sozialistischen Regierung zur
„nationalen Einheit“ nach dem mutmaßlich islamistischen
Anschlag an. Premierminister Manuel Valls hatte aber erklärt,
die „nationale Einheit“ beziehe sich auch auf gemeinsame
Werte, „tief republikanische Werte“ wie Toleranz.
Le Pen hatte zuvor angekündigt, sie wolle eine Abstimmung
über die Wiedereinführung der Todesstrafe vorschlagen,
sollte sie (2017) zur Staatspräsidentin gewählt werden. Die
Franzosen sollten die Möglichkeit haben, darüber zu entscheiden.
Sie persönlich halte es dabei für notwendig, dass die Todesstrafe
für die abscheulichsten Verbrechen zum „juristischen Arsenal“
gehören sollte, sagte Le Pen.
KOMMENTAR dazu von VIDI:
Wie ist es möglich, zum Zusammenschluß aller demokratischen
Kräfte aufzurufen und gleichzeitig eine demokratisch gewählte
Partei von einer Trauerkundgebung für die Attentatsopfer
auszuschließen. Die regierende Schicht führt sich damit selbst
ad absurdum.
Nur die Braven sind immer die Angepaßten.