Archive for April, 2018

Johann von Theo Lingen Stadttheater Grein

Donnerstag, April 26th, 2018

 

Kontakt:

Sommerspiele Grein
Stadtplatz 7
4360 Grein/Donau

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55. Saison der Sommerspiele Grein 2018

Intendanz Michael Gert

Besuchen Sie den Geheimtipp aller Theaterliebhaber – das älteste bürgerliche Theater Österreichs! 

 

Im Sommer 2018 sehen Sie:

 

JOHANN von Theo Lingen

Premiere: Samstag 07.07.2018 – 19:00

gespielt wird von 08.07.2017 – 02.09.2018

Freitag und Samstag 19:00 Uhr/ Sonntag 17:00 Uhr

 

JOHANN

 

Lustspiel in 3 Akten von Theo Lingen

 

Wie verhält sich der perfekte Kammerdiener (Johann), wenn sein betagter, im Minnedienst ergrauter Graf eine wesentlich jüngere, verwitwete Baronin ehelicht, die sich nicht nur als ehemaliges Stubenmädchen, sondern auch als Johanns Verflossene entpuppt?

Aristokratisch nobel!

25 Jahre später wird sein ihm wie aus dem Gesicht geschnittener Sohn auf das Anwesen Schloss Zierndorf eingeladen, um dem jungen Grafen aus finanziellen Nöten zu helfen und setzt die Tradition fort. Dass er dabei auf seine leibliche Mutter trifft, ahnt Sohn Michael allerdings noch nicht.

Zum Autor

Theo Lingen, mit bürgerlichem Namen Theo Schmitz, 1903 als Anwaltssohn in Hannover geboren, gestorben 1978, begann seine Schauspielerlaufbahn während der Inflation nach dem 1. Weltkrieg. Nach Provinzengagements kam er nach Frankfurt, das als Sprungbrett für Berlin galt, und ging anschließend tatsächlich in die Hauptstadt, wo er mit den prominentesten Theaterleuten arbeiten konnte. Mit Beginn des Tonfilms um 1930 arbeitete er mehr und mehr beim Film, was ihm seine ungeheure Popularität einbrachte. Typisiert, wie das beim Film üblich war (wie auch bei Hans Moser, Grethe Weiser uva.) war er ein ganz hervorragender Charakterspieler am Theater, wie z.B. als Oberlehrer Krull in Sternheims „Kassette“ oder Albert Einstein an Dürrenmatts „Physiker“. Ab 1933 gab es in der NS-Zeit Schwierigkeiten, geeignete Komödien zu finden, da ein Großteil entweder unerwünscht oder vom Regime verboten waren. Damals versuchte er sich als Bühnenautor mit großem Erfolg. Seine Komödie „JOHANN“ bearbeitete er mit seinem engen Mitarbeiter Franz Gribitz zu einem Drehbuch. Allerdings wurde der Film von der NS-Zensur um wesentliche Teile gekürzt und beschnitten, was den Erfolg erheblich schmälerte.

Die Sommerspiele Grein zeigten bereits 1995 mit großem Erfolg Theo Lingens Komödie „Theophanes“, die er ebenfalls mit Franz Gribitz schrieb.

In der diesjährigen Saison freut es uns daher besonders, dass wir Ihnen zu unserem 55. Jubiläum wieder einen kaum bekannten Komödien-Schatz von Theo Lingen zeigen dürfen.

 

Die Sommerspiele Grein, unter der Leitung von Michael Gert, bespielen seit 1964 jährlich, im Juli und August, das historische Stadttheater in Grein.

Alles begann am 13. Jänner 1964, als Hilde Günther und Michael Gert zum ersten Mal das historische Stadttheater in Grein besuchten. Schnell war klar, dass dieses Theater aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und bespielt werden muss. Die Geburtsstunde der Sommerspiele Grein.

Nach mühsamer Finanzierungsarbeit feierten die Sommerspiele Grein im Sommer 1964 ihr Debüt mit der Käutner-Fassung von „Das Glas Wasser“ von Eugène Scribe.

Seither erfreuen sich die Sommerspiele Grein großer Beliebtheit und bezaubern ihre Gäste aus dem In- und Ausland mit einer abwechslungsreichen Stückauswahl nationaler und internationaler Komödien.

Prinzipal Michael Gert wurde 2013, anlässlich der 50. Saison der Sommerspiele Grein, das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich verliehen.

Das historische Stadttheater in Grein 

steht mit Recht unter Denkmalschutz. Es ist das älteste, in seinem Originalzustand weitestgehend erhaltene bürgerliche Theater unseres Landes, wahrscheinlich des gesamten deutschen Sprachraumes. Die Innenausstattung mit ihren Holzdekorationen ist keinem Stil exakt zuzuordnen, sie enthält vielerlei Elemente, die sich zu einem harmonischen Ganzen fügen und die einzigartige bezaubernde Atmosphäre des Theaters schaffen. Grein nimmt für sich in Anspruch, den Begriff „Sperrsitz“ geprägt zu haben. Es gibt heute noch drei Reihen Sperrsitze, die einzeln mit Schlüsselchen abzusperren sind. Die Besucher konnten damals einen Sitz mieten und diesen versperren, also eine Frühform des heutigen Theaterabonnements. Als weiteres Kuriosum gilt der an den Zuschauerraum angrenzende Gemeindekotter, der seinerzeit ein Fensterchen in den Zuschauerraum hatte, sodass die Häftlinge der Vorstellung beiwohnen konnten. Das Theater wird heutzutage als Museum geführt, wird aber dann und wann und besonders in der Zeit von Juli bis August wieder bespielt.

 

 

Figaro läßt sich scheiden Schloß Sitzenberg

Dienstag, April 24th, 2018

 

 

 

Ankündigung:

SOMMERSPIELE 2018

AUF SCHLOSS SITZENBERG

Figaro läßt sich scheiden

1. Juni 2018 Premiere

Am 1. Juni 2018, dem 80. Todestag von Ödön von Horváth hat die Komödie „Figaro lässt sich scheiden“ Premiere. 100 Jahre nach dem ersten Weltkrieg stehen Flucht, das damit verbundene Schicksal des Einzelmenschen und seine Anpassung an die Gesellschaft und das Aufgeben menschlicher Werte im Mittelpunkt. Horvath ist es gelungen alle diese Themen in eine geistreiche Komödie zu verpacken.

Durch die Revolution ihrer Heimat beraubt, fliehen Graf und Gräfin Almaviva ins Exil. Ihre Bediensteten, das Ehepaar Figaro und Susanne, gehen aus Loyalität mit ihnen.

Sie werden zu Emigranten wie Horváth selbst, der 1938 von Österreich nach Frankreich emigrierte. Während Figaro sich mit der neuen Situation arrangiert, zu Susannes Kummer aber zum Spießer wird, verschließen Graf und Gräfin sich der Realität des Exils und verarmen.

Die vier unterschiedlichen Figuren sehen sich mit Existenzängsten, Fremdenfeindlichkeit, aber auch Liebe und Freundlichkeit konfrontiert. Ihr Weg führt in unterschiedliche Richtungen, hat aber dasselbe Ziel, das zumindest in Horváths Komödie erreicht wird: die Heimat. Dabei wird deutlich, daß Heimat nicht immer ein Ort sein muß.

 

 

Liebe, Eifersucht & ein Seitensprung

Eine zynische Komödie!

1. – 24. Juni 2018

 

Regie: Martin Gesslbauer

Ensemble:

Adriana Zartl, Anke Zisak, Michael Duregger, Felix Kurmayer, Stefan Rager, Michael Schefts, Johannes Terne, Toni Öllerer

Premiere:    Fr. 1.6.2018  19:00 Uhr

Spieltermine:

Sa. 2.6.18 | So. 3.6.18
Fr. 8.6.18 | Sa. 9.6.18 | So. 10.6.18
Fr. 15.6.18 | Sa. 16.6.18 | So. 17.6.18
Fr. 22.6.18 | Sa. 23.6.18 | So. 24.6.18

Beginnzeiten: Fr. – Sa. 19:30 Uhr, So 17:30 Uhr

Schlechtwetter: Bei Schlechtwetter finden die Vorstellungen im Pfarrstadel statt!

Intendanz: Martin Gesslbauer

 

An dieser Stelle erscheint nach der Premiere die Rezension von infos-news.at

 

 

TARTUFFE Komödie von Moliere Scala

Montag, April 9th, 2018

                                     Glenna Weber, Georg Kusztrich

 

TARTUFFE

KOMÖDIE VON MOLIÉRE

 

ALLE FOTOS VON BETTINA FRENZEL

 

 

 

Georg Kusztrich, Alexander Rossi

 

Christina Saginth, Georg Kusztrich

 

 

Inhalt:

Was ist er den jetzt, dieser Tartuffe? Ein frommer, charismatischer Führer oder bloß ein schamloser, scheinheiliger Heuchler? Die Meinungen in der reichen Familie Orgon, bei der er Aufnahme gefunden hat, gehen da ziemlich auseinander: Monsieur Orgon und seine Mutter verfallen Tartuffes Charme und seiner spirituellen Anleitung, der Rest der selbst nicht gerade uneigennützigen Familie kämpft vergeblich dagegen an, daß der Eindringling langsam all das bekommt, was er begehrt: Geld und Haus, Tochter und Ehefrau des Gastgebers.

Monsieur Molière zeigt das Böse aber nicht in perfekter Tarnung, sein Tartuffe bezieht seine Macht aus der unverschämten Offensichtlichkeit seiner miesen Absichten. Und was passiert, wenn jeder einfach das zur Wahrheit erklärt, was er hören will? Molière schrieb sein Stück 1664 als offenen Angriff auf den heuchlerischen Klerus. Heute liest sich Tartuffe wie ein moderner Kommentar auf die Richtungslosigkeit und Überforderung des modernen Menschen und seine Bereitschaft, vermeintliche Leerstellen mit dem Glauben an einfache Wahrheiten und neue Autoritäten zu füllen.

 

Glenna Weber, Georg Kusztrich

 

Rezension: infos-news  Alfred Klein

Geschickt stellt sich Tartuffe (Alexander Rossi) der Familie Orgon als frommer charismatischer Führer, welcher er jedoch nicht war, dar. Rossi zeigte vollendet einem Teil der Familie – dem Familienoberhaupt Orgon (glaubwürdig gespielt von Georg Kusztrich) und dessen Mutter (Margot Ganser-Skofic) – seine Kompetenz als beratender Helfer der Familie.

Die Hausangestellte Dorine (Christina Saginth) und Orgons Frau Elmire (Ester Hollosi) sowie Orgons Tochter Marianne (Glenna Weber) bilden die Speerspitze der Gegner von Tartuffe. Sie wollen Tartuffe in seiner Hinterhältigkeit auffliegen lassen. Im Schlepptau der drei befinden sich Elmires Bruder (Anselm Lipgens), Orgons Sohn Damis (Sebastian von Malfer),  Mariannes Verlobter Valere (Thomas Marchart) welche gemeinsam gegen Tartuffe aus teilweisem Eigennutz auftreten. Tartuffe wird als hinterhältiger Eindringling enttarnt und versucht sich durch Erpressung Orgons doch noch dessen Hab und Gut sowie Frau und Tochter anzueignen bzw. gefügig zu machen. Moliére gelingt schon 1664 ein Angriff auf die damals wie heute heuchlerische religiöse Gesellschaft. Gegenwärtig aber auch auf die Politik. Die ausgefeilte Darstellung durch Georg Kusztrich, Christina Saginth,  Margot Ganser-Skofic und Glenna Weber läßt den Zuseher das Spannungsfeld des Geschehens gepaart mit dem übersichtlichen Bühnenbild und der Regie von Marcus Ganser  eindrucksvoll fühlen. Der Applaus des Publikums welcher einiges über drei Vorhänge hinausging  konnte der Aufführung völlig gerecht werden. Ein äußerst gelungener Abend.

 

 

V.l.n.r. Eszter Hollósi, Margot Ganser-Skofic, Christina Saginth, Glenna Weber