Katze welche sich in den Schweif beißt ! ?
Auszüge aus der Wiener Zeitung v. 2. Jänner 2014
im Blattinneren schreibt Sophia Freynschlag über:
Dem Tourismus fehlt Personal
auf Seite 1 schreibt Helmut Ditè über:
Trotz immer neuer Rekorde bei den Gästezahlen sank zuletzt die
Auslastung.
Handelt es sich um ein Wunder oder doch nur um eine logische Entwicklung ?
Meine Reihung obiger Faximiles ist nicht zufällig. Das Fehlen tausender Arbeitskräfte in der Tourismusbranche wird von dieser und Sophia Freynschlag (Wr.Ztg.v.2.1.2014 anmk.Red.) mit vielen Umständen erklärt. „Die beste Hotel-Webseite bringt nichts, wenn die Bewertungen wegen des Service schlecht sind“. Sehr weit oben rangiert das Imagedefizit und der überdimensionale Bettenzuwachs in dieser Sparte. Rainer Ribing, Bundesspartengchäftsführer, meint dazu: „Es ist in der heutigen Zeit einfach nicht cool anderen zu dienen“. Viele Kräfte kehren bereits in der Ausbildung dem Tourismus aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und niedriger Löhne den Rücken, meint die Gewerkschaft. Zeitarbeitsverhältnisse sowie meist fehlende Festanstellungen ergänzen eine gewisse Jobunzufriedenheit. Dies und viele weitere kleine Nadelstiche gegenüber der Beschäftigten erzeugen bei möglichen Neuzugängen in der Branche eine gewisse bewußte oder unbewußte Zurückhaltung. Der mühsamen Personalsuche in krisengeschüttelten Ländern wie Griechenland oder Spanien, wird auch nur mäßiger Erfolg beschieden sein. Sind doch viele besser ausgebildete Kräfte in ihren Heimatländern auch in guten Positionen und haben wenig Lust und Grund im österreichischen Raum von weiter unten zu beginnen. Eine Besserung der Lage ist speziell für den Wiener Raum aus Gründen der schlechter werdenden Auslastung kaum bis gar nicht zu erwarten. „Die Bettenanzahl wächst schneller als die Zahl der Gäste“ meint etwa Helmut Ditè (Wr.Ztg v. 2.1.2014 anmk. Red.) dazu. Diese Gegebenheit mag bei vielen verantwortlichen Hotellmanagern einen Spardruck erzeugen welcher sich unter anderem auch beim Personal und der Preisgestaltung auswirkt. So schließt sich der Kreis wieder und es stellt sich wieder die Frage: „Was hat diese Situation des Auseinanderdriftens ausgelöst“. „War es der ungenügende Arbeitsplatz oder der überdimensional schnelle Kapazitätsausbau“? „War es Henne oder Ei, oder konnte die Katze den Schweif nicht erreichen“?
Kommentar von Alfred Klein Wien 04.01.2014