Archive for November, 2016

THE LYONS SCALA WIEN

Dienstag, November 22nd, 2016

 

 

 

SPIELZEITEN : 29.11.2016 – 21.12.2016

 

https://gallery.mailchimp.com/9f95da14ee3639c2a74decff3/images/26cfb46c-965e-402a-b506-aeea3c8a5451.jpg „THE LYONS“

 


Komödie von Nicky Silver

 

 

Fotocredit: Bettina Frenzel v.l.n.r. Martina Dähne, Clemens Aap Lindenberg, Sylvia Eisenberger

Premiere: Di, 29.11.2015 um 19.45 Uhr
weitere Termine:
30.11.-21.12. jeweils Di -Sa um 19:45 Uhr

Reservierung und Info: 01/544 20 70

Kartenpreise: Kategorie A: 22€, Kategorie B: 17€  Kartenreservierung erforderlich. Ermäßigung für Gruppen, Schüler, Studierende und Ö1 Club-Mitglieder.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

v.l.n.r. Martina Dähne, Clemens Aap Lindenberg, Sylvia Eisenberger, Randolf Destaller

 

ALLE FOTOS VON: Fotocredit: Bettina Frenzel

 

 

 

 

 

 

Zum Inhalt:

 

 

. . . .„ Was ist der Unterschied

zwischen einem Pit Bull Terrier und einer

jüdischen Mama? Der Pit Bull lässt irgendwann

einmal los!“ Der Amerikaner Nicky Silver, dessen

Erfolgsstück „Fette Männer im Rock“ bei uns

bereits zu sehen war, ist zurück mit einer

bösen Komödie über Lebenslügen und

Existenzängsten, Coming Out und

Selbstbehauptung in einer typischen

dysfunktionalen jüdischen Mittelklassefamilie.

Ben Lyons liegt im Sterben, den Krebs wird

er nicht mehr besiegen. Nun ist seine Familie

noch einmal zusammen gekommen, um dem

Patriarchen Adieu zu sagen. Aber von

schmerzvollem Abschied kann keine Rede

sein. Die dominante Mutter Rita freut sich

schon darauf, die alten Möbel aus dem Haus

zu werfen und es neu zu dekorieren. Der

erfolglose Sohn Curtis ist homosexuell und sein

Verhältnis zum Vater ist sowieso schon lange

gestört. Die Tochter Lisa trinkt zu viel und

laboriert noch immer an ihrer gescheiterten Ehe.

Aber so leicht wird es Ben Lyon sich und den

anderen nicht machen: Bevor er geht, müssen

noch die alten Kämpfe zu Ende gebracht werden. . . . .

oder

Rita: „Du glaubst an die Hölle?“
Ben: „Ich weiß es nicht.“

Rita: „Na, selbst wenn es eine Hölle

gibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass du da

hinkommst. Ist die Hölle nicht für Leute

gedacht wie Hitler oder Pol Pot? Du bist

bloß ein kleiner Mann mit kleinen Sünden.

Inszenierung: Hermann Molzer
Raum: Marcus Ganser
Musikalische Leitung: Fritz Rainer
Kostüm: Alexandra Fitzinger

Es spielen:
Angelika Auer, Martina Dähne, Sylvia Eisenberger,          Randolf Destaller, Clemens Aap

Lindenberg, Eric Lingens

v.l.n.r. Martina Dähne, Clemens Aap Lindenberg, Sylvia Eisenberger,

Randolf Destaller ALLE FOTOS VON: Fotocredit: Bettina Frenz

Rezension: THE LYONS

Noch einmal vor seinem Ableben versucht

Ben Lyon seine Familie um sich zu scharen. Eine mit

sich selbst vollauf beschäftigte kleine Schar, wo sich

jeder voll mit  seinen Problemen auseinandersetzt,

so als ob es den  Rest der Familie gar nicht gäbe.

Einige Sprüche wie: Rita zu Ihrem im Sterben

liegenden Mann Ben:“ Du glaubst an die Hölle?“

Ben:“Ich weiß es nicht“ Rita:“Na, selbst wenn es eine

Hölle gibt, kann ich mir nicht vorstellen, daß du da

hinkommst. Ist die Hölle nicht für Leute wie Hitler und

Pol Pot? Du bist bloß ein kleiner Mann mit kleinen Sünden“

oder:

„Was ist der Unterschied zwischen einem Pit Bull Terrier

und einer jüdischen Mama? Der Bit Bull läßt irgendwann

los!“

Die Lyons zeigen gekonnt, wie eine ganze Familie

aneinander vorbeilebt fast ohne zu bemerken, daß es

noch die jeweils anderen Personen wie Vater, Mutter,

Tochter oder Sohn gibt.

Dieses überzogene Bild, ausschließlich den eigenen

Wünschen oder Problemen im Leben Raum zu geben,

konnten alle Darsteller in vollem Umfang und

glaubwürdig in Sprache und Spiel gerecht werden. Einzig

die „Vulgärsprache“ könnte noch durch etwas

Verringerung die Deutlichkeit der Merkmale dieser katastrophalen

Lebensgemeinschaft, sprich „Familie“ , besser zum Ausdruck

bringen. Im anhaltenden Applaus spiegelten sich die besonders

lebensnah dargestellten Figuren als Dank des Publikums

wieder. Ben Lyons (Clemens Aap Lindenberg) und seine

Frau Rita (Sylvia Eisenberger) zeigten im Spiel der jüngeren

Generation Lisa Tocher (Martina Dähne) und Curtis Sohn von

Ben (Randolf Destaller) welche Eigenheiten in einer

„dysfunktionalen Familie“ genrationsübergreifend

weitergegeben werden können. Ein Abend welcher in guter

Erinnerung bleibt.

Infos-news Alfred Klein