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21.02. – 11.03. jeweils Di – Sa um 19.45 Uhr
Reservierung und Info: 01/544 20 70
Homepage: www.theaterscala.at
Rainer Friedrichsen,, Selina Ströbele,
Margot Ganser-Skofic, Rainer Doppler
Kartenpreise: Kategorie A: 22 €,Kategorie B: 17 €
v.l.n.r. Selina Ströbele, Rainer Doppler, Christine Jirku, Sonja Kreibich
Kartenreservierung erforderlich!
Ermäßigung für Gruppen, Schüler, Studierende und Club Ö1.
ALLE FOTOS BEI FRENZEL
Rezension FOLGT:
Warum einfach wenn´s auch kompliziert sein kann ! ?
Auf dem Landgut seiner verstorbenen Schwester, weit draußen
in der russischen Provinz arbeitet „Onkel Wanja“ -offiziell
Iwan Petrowitsch Wojnitzki genannt- gespielt von Dirk Warme,
als Gutsverwalter. Schon seit einem viertel Jahrhundert
bringt Onkel Wanja diese Leistung, um aus dem kargen Ertrag
des Gutes dem Professor Wladimirowitsch Serebrjakow,
gespielt von Rainer Friedrichsen, ein angenehmes Leben in
Moskau zu bieten und gleichzeitig sich selbst und seiner
Nichte Sonja, gespielt von Sonja Kreibich, ein gerade noch erträgliches Leben zu ermöglichen. Dieses eintönige Leben auf dem einsamen Stück Land wird nur manchmal durch den Besuch des Bezirksarztes Dr. Astrow (Rainer Doppler) unterbrochen und dadurch aufgelockert. Astrow wird von Sonja heimlich verehrt. In Moskau wird jedoch das Leben teurer sodaß der Professor beschließt aus seinen spärlichen Besuchen auf dem Gut einen längeren Aufenthalt des Nichtstuns zu machen um von den weniger werdenden Erträgen selbst leben zu können. Er bringt auch
gleich seine sehr hübsche Gattin aus zweiter Ehe, Jelena Andrejewna (Selina Ströbele) sowie seine Schwiegermutter
aus erster Ehe Maria Wassiljewa Wojnitzkaja (Susanne
Altschul) mit. Dr.Astrow ist von Jelena sehr inspiriert. Der
Arzt begehrt Jelena und will auch gleich eine Affäre mit
ihr beginnen. Sie ist dem Gedanken anfänglich nicht abgeneigt
zieht sich aber nach einigen Versuchen von Dr. Astrow
aus gesellschaftlichen Gründen zurück. Sonja, ihre
Stieftochter verstärkt gleichzeitig ihre Bemühungen um
den Bezirksarzt mit nur mäßigem Erfolg und ist darüber
sehr unglücklich. Während all dieser Ereignisse spielt die
alte Kinderfrau Marina (Margot Ganser-Skofic) den Katalysator
und versucht die Wogen zu glätten. Sie meint :
„GEGEN LANGE WEILE HILFT ARBEIT UND GEGEN
LIEBESKUMMER DER LINDENBLÜTENTEE“. Tschechow
läßt durch Marina die Dezenien der Lebenserfahrung aufblitzen.
Das ruhige Leben auf dem Lande ist jedoch dem Professor zu langweilig. Seine Verkaufsgedanken über das Landgut werden
von Onkel Wanja aus dessen Existenzgründen nicht gutiert, sodaß sich Professor Serebrijakow entschließt wieder nach Moskau
retour zugehen. Zurück in diesem Durcheinander, bleiben Onkel Wanja, seine Nichte Sonja sowie der Arzt Astrow und Marina.
Sonja Kreibich als Tochter des Professors ist auch das personifizierte und auch glaubwürdige Frauenopfer des
Stücks.
Astrow im Wissen um die Vergeblichkeit seiner Begehren zu Jelena und der Ablehnung Sonjas Liebe durch ihn, kämpft sich entlang von Fatalismus, Weltschmerz, Trostlosig- und Hoffnungslosigkeit bis zu nervender Wut.
Das Wechselspiel der Begierde zwischen Astrow und Jelena
sowie der Liebe Sonjas zu Astrow als gesellschaftliches
Feuerwerk kann nur durch die Darstellung des Iwan
Petrowitsch Wojnitzki (Dirk Warme) in seiner Rolle
des ausgenützten hart arbeitenden Gutsverwalters
übertroffen werden welcher das triste Landleben äußerst
glaubwürdig darstellt.
Alle Rollen konnten dem Publikum so nahegebracht werden,
sodaß der Schlußapplaus demgemäß heftig und langanhaltend
ausfiel. Wieder ein Stück des Scala-Ensembles welches
zwischen der damaligen und heutigen Gesellschaft die
Differenzen schmelzen und das Publikum in
Nachdenklichkeit zurück läßt. Herrliche Kostüme und
die ausgeprägte Handschrift Rüdiger Hentzschels bei
Inszenierung und Raum rundeten den Abend.
A. Klein infos-news
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