Alexandra-Maria Timmel, Jörg Stelling
MARIA STUART v. Friedrich Schiller
Rezension von infos-news Alfred Klein
MARIA STUART von Friedrich Schiller Premiere
21.03.2019
Zum oft wiederholten Mal ist es Bruno Max mit seinem Scala-Ensemble gelungen ein Stück so gegenwartstauglich über Bühne Kostüme und Maske zu einander passend darzustellen. Der Sprung aus dem 16. in das 21. Jahrhundert mit all seinen jetzigen elektronischen Kommunikationsarten und Kanälen vom Smartphon bis zu Bildschirmen, ist glaubwürdig gelungen. Eine Hebebühne erlaubte den schnellen Wechsel zwischen Elisabeths herrschender mondäner Ebene mit all den, sie umschwirrenden willfährigen Personal, zu Maria Stuart in den kahlen Gefängniskeller.
Alexandra-Maria Timmengil, Johanna Rehm
Genau dieser blitzschnelle Wechsel bringt auch in heutigen Diktaturen oder ähnlichen Staatsgebilden die Täuschungen aus der Führungsebene sehr rasch auf die Ebene des Volkes. Prüfbeständige Parallelen welche kaum besser darzustellen sind, zeigen die auch jetzt gültigen Verhaltensweisen auf Führungsebenen, „was nicht hilft muß vernichtet werden„. Frauen in der heutigen Männerwelt müssen schon sehr stark agieren um zu wirken. Aber dann sind sie besonders gut.
Die Härte und Erbarmungslosigkeit mit welcher die Königin von England Elisabeth (Alexandra-Maria Timmel) glaubwürdig mit ihrer Kontrahentin, Maria Stuart der Königin von Schottland (Johanna Rehm) umgeht, war sicher im 16. Jahrhundert brutaler als dies in der jetzigen Zeit üblich wäre. Der angestrebte Erfolg aber ebenbürtig. Herrlich auf einander abgestimmte Haltung Mimik und Stimme.
Durch die straffende Hand von Bruno Max wird das Stück angenehm kurzweilig. Robert Dudley Graf von Leicester (Alexander Rossi), Georg Talbot Graf von Shrewsbury (Jörg Stelling), William Cecil, Baron von Burleigh (Christian Kainradl), Davison (Florian Lebek), Amias Paulet besorgter Hüter der Maria (Christoph Prückner), Mortimer sein jugendlicher ungestümer Neffe, Hanna Kennedy als Marias Amme (Christine Renhardt) und Leopold Selinger als französischer Gesandter Graf Aubespine sie wurden ihrer Rollen nicht nur gerecht sondern erfüllten sie mit glaubwürdiger Echtheit. Das Publikum quittierte die gelungene Premiere zu recht mit starkem und anhaltendem Applaus.