Christina Saginth, Hermann J. Kogler, Randolf Destaller, Bernie Feit
Karl Maria Kinsky, Christina Saginth,
Melanie Flicker, Randolf Destaller, Bernie Feit
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die Rezension sowie weitere Bilder
Rez.: DIE PHYSIKER Scala infos-news Alfred Klein
Wenn das Publikum völlig unvorbereitet über den Inhalt, die Vorstellung besucht, könnte es meinen eine Komödie mit einigen Pointen mit ein paar verwirrten Menschen in der Handlung zu sehen. Dem wird von Friedrich Dürrenmatt nicht entsprochen. Im Irrenhaus von Fräulein Dr. v. Zahnd (Christina Saginth) sind unter anderen drei Menschen einquartiert welche sich für bekannte Physiker halten und oberflächlich so agieren. Cristina Saginth konnte die Behinderung des Frl. v. Zahnd im Rollstuhl sowie mit den Gehstöcken bestens darstellen. Einer, Herbert Georg Beutler gibt sich als „Newton“ (Hermann J. Kogler) aus, ein weiterer Geisteskranker, Ernst Heinrich Ernesti gibt sich als „Einstein“ (Bernie Feith) aus. Dem dritten Patienten, Johann Wilhelm Möbius (Randolf Destaller) erscheint die Gestalt des König Salomon.
Maskymilian Suwiczak, Eszter Hollósi, Christina Saginth
Das Szenario wechselt bereits kurz bei Beginn von einfältigen alten Wissenschaftlern zum ersten Mord an einer Krankenschwester. Für das Publikum wechselt die Einschätzung des Stückes nun von einfacher oberflächlicher Belustigung zum Krimi mit dem untersuchenden Kriminalinspektor Richard Voß (Karl Maria Kinsky). Voß darf den Täter jedoch nicht verhaften weil dieser durch med. Gutachten geschützt ist, regt aber den Austausch der Krankenschwestern auf Krankenpfleger (Maksymilian Suwiczak, Felix Steunzer u. Ivan Robin Milos) an. Die Kraftpakete! Immer noch nicht wichtig genommen, bringt Dürrenmatt noch weitere Morde an Krankenschwestern ins Spiel. Jetzt meint der Zuseher „also eine Krimigeschichte verabreicht bekommen zu haben“. Wieder gefehlt. Die Handlung wechselt plötzlich sehr glaubwürdig in das Agentenmilieu wo die handelnden Personen sehr wohl wissen was sie tun. Tun es aber trotzdem. Interessante Kostümdetails! Die Kleidung der drei Physiker kann auch auf verschiedene Länder- oder Interessensgruppen hinweisen, welche im Ablauf der Ereignisse der Wissensbeschaffung integriert sind. Interessant wie Schwester Monika Stettler (Melanie Flicker) mehr oder weniger „geräuschlos“ stirbt. Man könnte meinen in einem Film der70-er Jahre zu sein). Irgendwo konnte das Stück andeuten „Das Gute hat gesiegt“ .Das Regiment der Oberschwester Martha Boll (Susann B. Winter) konnte sehr treffend dargestellt werden. Zwischen all dieser Ereignisse noch die Ablenkung bringende Frau Missionar Lina Rose (Eszter Hollósi) sowie Missionar Rose (Maksymilian Suwiczak) mit den drei Buben (Emil Prostolora Pristolic und Nuno Fritz).Peter M.Preissler zeigte sehr geschickt welches Szenario uns nach dem Kalten Krieg des 20. Jahrhundert durch die enormen Fliehkräfte der überbordenden Digitalisierung im 21. Jahrhundert ereilen werden.
Martin Gesslbauer konnte besonders durch seine übersichtliche Bühne zum besseren Verständnis beitragen. Nach langem Applaus wurde das Publikum mit all diesen Gedanken in die Zukunft entlassen.
gespielt vom 25.04.2019 – 18.05.2019 jeweils Di bis Sa
Beginn: 19,45 Uhr