INHALTE:
FOTOS: BETTINA FRENZEL
SPIELZEIT:
10.-26.02.2022
jeweils von Di.-Sa.
Beginn: 19,45 h
Kartenreservierungen: (01) 5442070
!!! CORONA-INFOS BEACHTEN !!!
__________________
HOCHZEIT von Elias Canetti
Fotos:Bettina Frenzel
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
ACHTUNG!!!
AUFGRUND AUFGETRETENEM
PANDEMIEFALLES IM
ENSEMBLE MUSZTE
„HOCHZEIT“ UNTEBROCHEN
WERDEN!
NÄCHSTER BEGINN:
UNGEWISZ !!
NEUER TERMIN WIRD HIER ANGEGEBEN
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Scala Wien
1050 Wien Wiedner Hauptstraße 108
Kartenreservierungen u.Auskunft Tel. : (01) 544 20 70
INHALTE:
BERICHTIGTE LISTE DER MITWIRKENDEN:
Lisa-Marie Bachlechner, Eva-Christina Binder, Simon Brader, Bernie Feit, Randolf Destaller (ab 21.1.), Robert Elsinger, Clemens Fröschl, Sophia Greilhuber, Magdalena Hammer, Michelle Haydn, Eszter Hollosi, Marc Illich, Hermann J. Kogler, Sibylle Kos, Bruno Max, Christoph Prückner, Katharina Schmirl und Markus Tavakoli (bis 20.1.)
Rez.Scala HOCHZEIT 13.01.22 Tl. I
Trotz starker Einschränkungen durch die Auflagen der „Coronaepidemie“ ist dem „Theater zum Fürchten“ wieder einmal eine besonders gelungene Version der „HOCHZEIT“ von Elias Canetti geglückt. Schon im ersten Bühnenbild, dem Haus, konnte dem Publikum ein erster Überblick zum Stück vermittelt werden. Die schlafende Großmutter und Hauseigentümerin, die alte Gilz, wird von Bernie Feit täuschend echt dargestellt. Wie intensiv die Großmutter von ihrer Enkelin, Toni Gilz (Michelle Haydn) bedrängt wird, ihr das vorhandene Haus zu überschreiben, zeigt einen gut dargestellten, ausgeprägten Hang zum raschen Reichtum. Im Kellergeschoß in der Haumeisterwohnung liegt die sterbende Hausmeisterin (Ester Hollosi) und wird vom Hausmeister Kokosch (Simon Brader) durch liternaiartige Gebete angeblich am Leben erhalten. Das Zusammenwirken von Simon Brader und Ester Hollosi zeigt die Trostlosigkeit des dargestellten Daseins besonders eindrucksvoll. Mit dabei ist ihre „blödsinnige“ Tochter (gesp. v. Katharina Schmirl). Fast ohne Text, nur mit Lauten und Bewegungen sehr glaubwürdig. Die gute Bühnenmaschinerie bringt die Zuseher schnell in den Hochzeitsraum wo sich die Charaktäre der Rollen aufgrund ihrer Anzahl überstürzen. Der Oberbaurat Segenreich ( Bruno Max) übernimmt polternd die Führung der Hochzeitsveranstaltung und betont lautstark den Bau des Hauses.
Musik: Fritz Rainer
Kostüme: Sigrid Dreger
Maske: Gerda Fischer
Licht: Andrea Wezdenka
Fotos: Bettina Frenzel
Rez. Hochzeit Tl. II
Seine Gemahlin Johanna (Sybile Koch) hat dabei wenig mitzusprechen und orietiert sich an ihrer Tochter und teilweise an männlichen Hochzeitsgästen. Die Tochter Christa (Magdalener Hammer) und der Bräutigam (Clemens Fröschl) streben zunehmend andere andere Zielpersonen an. Der Hausarzt (Hermann Kogler) streckt seine Hände unter lachendem Publikum laufend nach allen weiblichen Hochzeitsgästen aus. Mimose Wittwe Zart (Eva-Christina Binder) kann von dieser Eigenheit sehr überzeugen. Marc Illich als Idealist „Horch“ wandert zwischen den anwesenden Damen und versucht sein Ideal engagiert zu verbreiten bis er irgendwann einem Erdbeben unterliegt. Der Apotheker Gall (Christoph Prückner) und seine Frau Monika (Eszter Hollosi) spielen eindrucksvoll tota verschiedene Interessen. Auch Direktor Schön versucht sich bei den Damen. Jedoch in seiner Zaghaftigkeit mit weniger Erfolg. Rosig der Sargfabrikant (Bernie Feit) diesmal als Männerrolle, zeigt wiedermal seine besondere hohe Klasse der Verwandlung und Charakterdarstellung.
Rez. Tl. III
Auch Karl (Robert Elsinger) im 3. Semester und Mariechen (Sophia Greilhuber) bringen besonders Leben in die Darstellung.
Herrliche Inszenierung durch Bruno Max, hervorragende Maske von Gerda Fischer, Kostüme Sigrid Dreger, Musik von Fritz Rainer. Alles zusammen ein sehr vergnüglich gelungener Abend.
infos-news.at Alfred Klein
Maske: Gerda Fischer Licht: Andreas Pamperl
Stummfilmvideo: Sam Madwar
Regieassistenz: Jamie Jaros Inspizienz: Leon Lambert
Bühnenbau: Adrian Burcea, Emanuel Burcea, Andrei Indries,
Gabriel Galea
Fotos: Bettina Frenzel Graphik: Tom Lackner
Öffentlichkeitsarbeit: Eva Pakisch
Beginn: 19:45h, Ende: ca. 21:55h Keine Pause
Christina Saginth, Simon Brader
Jörg Stelling, Christina Saginth
Markus Tavakoli, Hermann J. Kogler, Teresa Renner
Teresa Renner, Leonhard Srajer, Tom Jost, Randolf Destaller, Markus Tavakoli, Hermann J. Kogler
UMSONST !
Und wieder bringt die Scala nach einem „Corona-Intermezzo“ eine gelungene Posse von Johann Nestroy. Während Schauspieler in Steyer etwas Überblick über die Theaterszene geben, ist Fabriksbesitzer Finster (Jörg Stelling) aus Regensburg bemüht sein Mündel Emma Busch (Magdalena Hammer) aus der Obhut seiner Verwandten (Christina Saginth) zu einer Heirat mit dem Sohn Ignaz (Randolf Destaller) des Hotelbesitzers Mausgruber (Christoph Prückner) zu bringen. Dabei wird offenbar, daß sich Anastasia um den Schauspieler Arthur (Simon Prader) ihre Gedanken macht. Das Mündel Emma Busch ist jedoch schon verliebt. Dies wird von ihr in der Mimik glaubwürdig dargestellt.
Das Theaterleben in Steyer, verkörpert durch den Direktor Schofel (Christoph Prückner), den Inspizienten Knapp (Randolf Destaller) und den restlichen Schauspielern in Steyer wie Müller (Markus Tavakoli), Fischer (Theresa Renner) sowie der Kaffesiederin Fr. Gschlader (Claudia Marold) zeigt eindrucksvoll die hohen Anforderungen an die Ensemblemitglieder bei niedrigster Gage.
Die Schauspieler Arthur und Pitzl in Steyer, bringen die, bei Nestroy so beliebten überzeugenden Couplets, welche dem Publikum volksverbunden und glaubwürdig die Wahrheiten des Lebens wiederspiegeln. Dies wurde vom Publikum durch reichlichen Applaus gebührend belohnt.
Die schnell verwandelbare Bühne wechselt nach Braunau an der Grenze wo im Gasthof „Lamm“ durch Alois H. (Marcus Hauser) auf politische Ereignisse einer unrühmlichen Vergangenheit erinnert wird. Der, im „Lamm“ fast alleinherrschende Gastwirt Sauerfaß, sehr treffend durch Hermann J.Kogler dargestellt, mit seiner Tochter Sali (Theresa Renner), seinem Personal, dem Kellner Schorsch (Markus Tavakoli), der Köchin Margarete (Caudia Marold/Bernadette Mold) bringen in den verschiedenen Verwechslungsszenen der Liebenden, Leben auf die Bühne. Dadurch aufbereitet kommen Mausgruber Senior, (Christoph Prückner) uns dessen Sohn Ignaz (Randolf Destaller) ins Spiel des Fabriksbesitzers Finsters.
Aber schlußendlich finden die Richtigen zu einander.
Ein durchaus gelungener lustiger Abend mit Nestroy konnte das Publikum sehr begeistern. Allen Mitwirkenden galt der abschließende anhaltende Applaus.
Alfred Klein infos-news.eu
Bernie Feit, Christina Saginth
Casanova kocht
ein aphrodisisches Dinner mit galanten Leckerbissen
von Bruno Max
Christina Saginth, Hermann J. Kogler
Jede Frau ist für gutes Essen anfällig“ schreibt Giacomo Casanova in seinen berüchtigten Memoiren. Aufgrund der großen Nachfrage erfinden wir in dieser Saison extra wieder eines unserer beliebten Dinner-Stücke, diesmal an kulinarischer wie erotischer Front ganz vorne: der selbsternannte „größte Liebhaber seines Jahrhunderts“, der Abenteurer, Ausbrecherkönig, Scharlatan, Frauenversteher und Gourmet Casanova.
Mark Mayr, Christina Saginth,
Alles beginnt während der Französischen Revolution in einem schäbigen Landgasthof, wo einander zwei alte Herren treffen: Der Kleriker, Philosoph und Pornograph Restif de la Bretonne und ein arg zerzauster, aber auf Umgangsformen bedachter, greiser Kavalier: der Chevalier de Seingalt, besser bekannt als Giacomo Casanova. Am Ende seiner Tage und auf der Flucht aus seinem Altersheim auf Schloss Dux in Böhmen taucht er tief in die Erinnerung an die zwei wichtigsten Dinge seines Lebens ein: Schöne Frauen und gutes Essen.
Eric Lingens, Teresa Renner
Und so begegnen wir Huren und Herzoginnen, Spaghetti und Austern, Nonnen und Zwillingsschwestern, Trüffeln und Venuskonfekt und das p.t. Publikum darf die barocken Köstlichkeiten ausprobieren – ausschließlich die Kulinarischen, versteht sich, nach Originalrezepten aus Casanovas Schriften und Kochbüchern seiner Epoche! Denn, wie schon die schöne Schauspielerin Penelope Cruz einmal sagte: „Wenn ein Mann für dich kocht und er mehr als drei Dinge in einen Salat tut, dann meint er es wirklich ernst!“
Bühne: Marcus Ganser
Kostüm: Sigrid Dreger
Maske: Gerda Fischer
Musikalische Leitung: Frizz Fischer
Choreografie: Ivana Stojkovic
Fotos: Bettina Frenzel
Es spielen:
Angela Ahlheim, Teresa Renner, Fiona Ristl, Ivana Stojkovic, Christina Saginth, RRemi Brandner, Bernie Feit, Hermann J. Kogler, Eric Lingens, Mark Mayr
ein aphrodisisches Dinner mit galanten Leckerbissen
Buch und Inszenierung: Bruno Max
Uraufführung
Premiere:
17. SEPTEMBER 2020
Kartenreservierungen:
(01) 544 20 70 nur telefonisch möglich!
V.l.n.r. Angela Ahlheim, Ivana Stojkovic, Christina Saginth, Teresa Renner, Fiona Ristl
V.l.n.r. Christina Saginth, Angela Ahlheim, Teresa Renner, Ivana Stojkovic, Fiona Ristl
Rez. :CASANOVA KOCHT Premiere 17.09.2020 19,45h
Obwohl bereits die Premiere von Casanova kocht am 12.03.20 mit der „kulinarischen“ Version das damalige Publikum mit den dargestellten Charaktären excellent bediente, konnte in der Prämiere am 17. September eine weitere, kaum noch für möglich gehaltene, Steigerung in der Darstellung festgestellt werden. Bei den Damen überzeugte Christina Saginth als Comtesse De la Borde, Nonna, Venezianerin und Pariserin vor allem durch ihre sehr gut zugeschnitten gespielten Rollen. Alle weiteren weiblichen Rollen sind sehr engagiert und glaubhaft beim Publikum angekommen. Bei den Herrn spielten Hermann J. Kogler als alter erzählender Casanova und mit ihm Berni Feit als Restif de la Bretonne im Dialog die Lebensabschnitte des Frauenverstehers excellent und glaubwürdig. Mark Mayr und Eric Lingens als junger und jüngerer Casanova konnten die Unbekümmertheit der Jugend sehr gut zum Ausdruck bringen. Die Liebe zu schönen Frauen und der Genuß von gutem Essen konnte durch das gesamte Stück merkbar gespürt werden. Ein gelungener Abend auch für das Publikum.
Frei nach Casanova: „Den Freuden der Sinne galt mein Leben lang mein Hauptstreben. Da ich mich einmal zum anderen Geschlecht hingezogen fühlte, habe ich alle Frauen stets geliebt. Allerdings liebte ich auch mit Hingabe die Freuden einer guten Tafel.“ oder
„Jede Frau ist für gutes Essen anfällig“
Das Premierenpublikum zeugte mit starkem Applaus für die besonders gelungene Aufführung.
Fotos Bettina Frenzel
Jörg Stelling, Klaus Rohrmoser
Nina Gabriel_Mia Wendt, Monica Pallua
Florian Lebek, Bettina Soriat
Rezension von infos-News Alfred Klein
DAS VERSPRECHEN VON FRIEDRICH DÜRRENMATT SCALA WIEN
Schon der dritte Mädchenmord in Serie. Der leitende Kommissar Mathäi (Klaus Rohrmoser) gibt den Fall jedoch nach einem Tag an seinen Nachfolger Henzi (Christian Kainradl) ab um anschließend eine eigene neue Karriere zu starten. Bei Verständigung der Eltern erlebt Kommissar Matthäi den unbändigen Schmerz der Beiden (Jörg Stelling Monica Pallua) und gibt das Versprechen einer Aufklärung des Falles an sie ab. Sein Nachfolger Henzi (Christian Kainradl) stürzt sich auf den vorbestraften Auffinder der Kindesleiche, Von Gunten (Florian Lebek) und treibt diesen mit außerordentlich heftigen Verhörmethoden in den Selbstmord. Kommissar Matthäi wird jedoch für die Polizei bereits zur Privatperson und daher vom Fall abgezogen. Sein Versprechen, den Mord aufzuklären läßt ihm jedoch nicht ruhen bis er mit einem Trick den tatsächlichen Mörder, Albert (Florian Lebek), erahnt. Jörg Stelling spielt auch den, sich gut einfügenden Kommandanten der Dienststelle. Christoph Prückner als Lehrer,Fischer, Pfarrer und Pfleger verschmilzt förmlich mit seinen Rollen. Florian Lebek schmiegt sich äußerst ausdrucksvoll an seine beiden Täter/Opferrollen. Friedrich Dürrenmatt und für die Bühne Claus Tröger schufen hier auch den Verfall eines Menschen während seiner Tätigkeit obwohl dessen Gedankengang in der Sache richtig war. Die schon zu Beginn dunkle Bühne barg jeweils die nächsten spielenden Darsteller und ließ dabei den Betrachter voraus beobachten oder raten. Nina Greicha und Mia Wendt als Annemarie und Lilly konnten ihre Rollen sehr gut und altersgerecht darstellen. Bettina Soriat als Frau, „Mutti“ von Albert und als Dr. Locher die „Ahnungslose“ und „Wissende“ konnte das Publikum glaubwürdig überzeugen und Rachegefühle aufbauen. Mehrere Vorhänge, flotter Ablauf ohne Pause mit einem etwas offenem Ende. Die menschlichen Stärken und Schwächen kamen ausreichend zum Zug, Matthäi ist ein menschliche Wrack geworden.
Premiere: Freitag, 10.01.2020 um 19.45 Uhr
weitere Termine:
11.01. – 01.02. jeweils Di – Sa um 19.45 Uhr
Reservierung und Info: 01/544 20 70
Homepage: www.theaterscala.at
Ingeborg Schwab, Phillip Stix, Bernie Feit
Zum Inhalt:
Die Welt ist schlecht! Das Leben ist aussichtslos! Und wenn?s jemandem einmal gut geht, muss der Teufel seine Hand im Spiel haben. Davon ist der arme Prolet Wendelin überzeugt. Und als ihm eine komplizierte, politische Intrige unter den Mächtigen überraschend Geld ins Haus bringt, ist sich Wendelin sicher: Jetzt ist er der Hölle verfallen! Mit dieser traurigen Gewissheit stürzt er sich mitsamt seinem
Vater, dem versoffenen Schuster Pfrim, in immer turbulentere Geschichten, überzeugt, dass ihm nur mit satanischer Hilfe plötzlich alles gelingt.
Magdalena Hammer, Matthias Tuzar
Im Jahr nach der misslungenen Revolution von 1848 schrieb Nestroy dieses
Meisterwerk über eine resignierte Gesellschaft, die nicht mehr glaubt, ihre Verhältnisse aus eigener Kraft ohne teuflische Intervention verbessern zu können. Sozialkritik und Komödie, Farce und politische Satire vermischen sich zu einem gerade heute aktuellen Spektakel der Extraklasse.
Philipp Schmidsberger, Leopold Selinger, Michael Werner
Inszenierung und Raum: Bruno Max
Kostüm: Anna Pollack
Musik: Frizz Fischer
Maske: Gerda Fischer
Fotos: Bettina Frenzel
Es spielen:
Magdalena Hammer, Sibylle Kos, Johanna Rehm, Bernie Feit, Peter Fuchs, Georg Kusztrich, Philipp Schmidsberger, Leopold Selinger, Leonhard Srajer, Philipp Stix, Matthias Tuzar und Michael Werner
Philipp Stix, Ingeborg Schwab
Rezension
SCALA „HÖLLENANGST“ v. Johann Nestroy
Was Bruno Max und Marcus Ganser da auf die Bühne stellten darf als echter zeitgenössischer Nestroy gelten. Der Oberrichter (Matthias Tuzar) vermeintlicher Teufel hat Wendelin (Philipp Stix sehr vielseitig!) dem Sohn des Schusters Golddukaten zur freien Verfügung hinterlassen um ihn, so glaubt Wendelin, nach zehn Jahren samt seiner Seele zu holen. Wendelin hat „Höllenangst“ vor der Einlösung. Wendelins Vater, Schuster Pfrim (Bernie Feit- als immer wiederkehrende lustige Gestalt-) sieht im Suff kurzfristig Geld im Haus um seinen Lastern zu frönen und tat das dann auch ausgiebig. So schwimmen beide im Geld bis ins zehnte Jahr wo bei einer guten Tat Wendelins verkaufte Seele hoffentlich gerettet wird. Nach der Revolution im Jahre 1848 schreibt Nestroy 1849 dieses Stück um die damalige Situation in Politik und Gesellschaft zu skizzieren. Für Gesellschaft und Politik ist damals das Stück unerhört und fällt durch. Auf heute übersetzt finden sich viele Parallelen zu den auftauchenden politischen und gesellschaftlichen Ereignissen. Texte werden unverschlüsselt phantasieschonend dem Publikum serviert. Leopold Selinger als Freiherr von Stromberg und Staatssekretär von Arnstedt (Peter Fuchs als sehr ähnliches Bild eines einstigen Innenministers) zeigten damals wie heute eindeutig die teilweise Verwahrlosung der politischen Akteure. Für den Freiherrn von Reichenthal (Georg Kusztrich) sind v. Stromberg und v. Arnstedt welche ihn jagen, eine echte Bedrohung. Hausdurchsuchung steht im Raum! Magdalena Hammer als Mündel des Freiherrn v. Stromberg kann in der Scala mit viel Sympathie und Können für eine mögliche Zukunft überzeugen. Sehr glaubwürdige Schläge und Küsse in bunter Mischung teilt Johanna Rehm als Kammerzofe der Adele von Stromberg aus. Eva (Sibylle Kos), als Frau des Schusters mit Bernie Feit als Paar mit viel Einfühlungsvermögen. Als bullige Gendarmen wirken Michael Werner, Leonhard Sraja, Philipp Schmidsberger und Valentin Ivanov als verkörperte Obrigkeit und runden das Spiel. Man darf von einem äußerst gelungenem 25-Jr. „Jubiläumsstück“ mit vielen eingebauten herzlichen Lachern ausgehen.
Alfred Klein f. infos-news.eu
Kim Bormann,
Fotos: Bettina Frenzel
V.l.n.r. Maja Sikanic, Angela Ahlheim, Kim Bormann, Regina Schebrak, Ivana Stojkovich
V.l.n.r. Ivana Stojkovich, Maja Sikanic, Bettina Soriat,
Leonhard Srajer
Angela Ahlheim, Kim Bormann,
Kim Bormann, Bettina Soriat, Leonhard Srajer,
Rezension von infos-news (Alfred Klein)
ELEKTRA:
Hugo v. Hoffmannsthals Handschrift ist in der Inszenierung von Matti Melichinger unübersehbar. Elektra (Kim Bormann) debütiert in der Scala und beginnt eher verhalten ihre Schwester Chrysothemis (Angela Alheim) zur Rache an den Mördern ihres Vaters, ihre Mutter Klytämnestra (Bettina Soriat) und Liebhaber Aegisth (Leonhard Srajer) zu motivieren. Bis zum Höhepunkt im Dialog zwischen Elektra und Klytämnestra steigert sich das Geschehen auch in Lautstärke und Handgreiflichkeit. „Aug` um Aug` Zahn u.. …“ wird von Elektra forciert und zur Maxime erhoben bis der heimgekehrte Orest die angestrebte Rache vollzieht. Auf Bühne und Kleidung breitet sich das Blut der angeblichen Gerechtigkeit immer mehr aus. Eine emotional hochmotivierte Elektra durch das gesamte Stück läßt den Abend zum Erlebnis werden. Matti Melchingers blutige Inszenierung, Sam Madwars düstere Bühne, Katharina Kapperts Kostüme sowie Gerda Fischers teilweise blutige Maske rundeten die eindrucksvolle Darstellung eines Mordes um angeblich weitere Kriege Agamemnons zu vermeiden. Eine Denkweise welche in heutiger Zeit, obwohl vorhanden, eher abgelehnt wird. Ein gelungenes Debüt als Elektra wird Kim Bormann in unseren Gedanken verbleiben lassen.
Teilweiser Zwischen- sowie der anhaltende Endapplaus zeigten die Zustimmung des Publikums.
Reservieren Sie rechtzeitig unter der
Tel.Nr.: (01) 544 20 70
Birgit Wolf, Anselm Lipgens
Kinderpsychiater erhält schrecklichen Fall zugewiesen. . . . .
Anselm Lipgens, Christina Saginth
Einigen Pferden werden die Augen ausgestochen! ! . . . .
Angelo Konzett
. . . . Krankheit oder aufgezwungene gesellschaftskonforme Normalität ?? ….
V.l.n.r. Angelo Konzett, Robert Stuc, Angela Ahlheim, Eduard Martens
Christoph Prückner, Tom Wagenhammer, Angela Ahlheim
Tom Wagenhammer, Angelo Konzett
V.l.n.r. Tom Wagenhammer, Eduard Martens, Angelo Konzett, Bernardo Ribeiro
Ereignis oder Skandal ?? packendes Thema !! . . . .
Rezension von
infos-news.eu
Alfred Klein
Die Rolle des Dr. Martin Dysart (v. Anselm Lipgens gespielt) zeigte, je tiefer in die Psychologie eingedrungen wurde, die überdurchschnittliche Zwiespältigkeit des Arztes gegenüber seinem Patienten Alan Strang (Angelo Konzett). Beeinflußt von der, diesen Fall verhandelnden Staatsanwältin Heather Salomon (Christina Saginth) versucht Dr. Dysart die Aggresivität der strafbaren Handlung des Patienten zu analysieren und daraus einen heilenden Ausweg zu finden. Die familiäre Umgebung, die Mutter Dora Strang (Birgitt Wolf) eine bigotte Person, die alle Handlungen des Sohnes zu entschuldigen versucht und der Vater Frank Strang (Christoph Prückner) als konservativer Mann der „Alten Schule“, welchen auch Handlungen setzt welche seine aufrechte angepaßte Meinung zur Gesellschaft wankend werden lassen. Bis der Patient ein Pferd als sein Vorbild anerkennt. Genau dieser Umstand läßt in Alan Strang seine Hilflosigkeit unermeßlich steigen und bei seinem „ göttlichen“ Pferd steigende Ablehnung entdecken, was seine angedeutete Beziehung zu Jill Mason (Angela Ahlheim) betrifft. Die menschliche Darstellung von Pferden konnte durch den Kunstkniff mit Jerôme Knols Pferdechoreographie eindrucksvoll gelöst werden. Angela Ahlheim als Debütantin und Angelo Konzett haben sich mit ihren sehr ethisch gehaltenen und gespielten Rollen auch für eine interessante Theaterzukunft qualifiziert.
Lang anhaltender Applaus belohnte alle Darsteller für ihre großen Leistungen sehr ausgiebig.
Was ist jetzt NORMAL stellte sich Psychiater Dr. Dysart die Frage!
Inszenierung und Raum: Sam Madwar
Musik: Fritz Rainer
Maske: Gerda Fischer
Maskenbau: TinaSkrabal
Licht und Ton: Andreas Pamperl, Andrea Wezdenka
Regieassistenz: Lukas Sinabell
Öffentlichkeitsarbeit: Birgitt Rauer-Seifert
Fotos Bettina Frenzel