ANKÜNDIGUNG:
Das Theater SCALA
feiert am 10.Jänner
sein 25 jähriges Jubiläum!
infos-news
Kim Bormann,
Fotos: Bettina Frenzel
V.l.n.r. Maja Sikanic, Angela Ahlheim, Kim Bormann, Regina Schebrak, Ivana Stojkovich
V.l.n.r. Ivana Stojkovich, Maja Sikanic, Bettina Soriat,
Leonhard Srajer
Angela Ahlheim, Kim Bormann,
Kim Bormann, Bettina Soriat, Leonhard Srajer,
Rezension von infos-news (Alfred Klein)
ELEKTRA:
Hugo v. Hoffmannsthals Handschrift ist in der Inszenierung von Matti Melichinger unübersehbar. Elektra (Kim Bormann) debütiert in der Scala und beginnt eher verhalten ihre Schwester Chrysothemis (Angela Alheim) zur Rache an den Mördern ihres Vaters, ihre Mutter Klytämnestra (Bettina Soriat) und Liebhaber Aegisth (Leonhard Srajer) zu motivieren. Bis zum Höhepunkt im Dialog zwischen Elektra und Klytämnestra steigert sich das Geschehen auch in Lautstärke und Handgreiflichkeit. „Aug` um Aug` Zahn u.. …“ wird von Elektra forciert und zur Maxime erhoben bis der heimgekehrte Orest die angestrebte Rache vollzieht. Auf Bühne und Kleidung breitet sich das Blut der angeblichen Gerechtigkeit immer mehr aus. Eine emotional hochmotivierte Elektra durch das gesamte Stück läßt den Abend zum Erlebnis werden. Matti Melchingers blutige Inszenierung, Sam Madwars düstere Bühne, Katharina Kapperts Kostüme sowie Gerda Fischers teilweise blutige Maske rundeten die eindrucksvolle Darstellung eines Mordes um angeblich weitere Kriege Agamemnons zu vermeiden. Eine Denkweise welche in heutiger Zeit, obwohl vorhanden, eher abgelehnt wird. Ein gelungenes Debüt als Elektra wird Kim Bormann in unseren Gedanken verbleiben lassen.
Teilweiser Zwischen- sowie der anhaltende Endapplaus zeigten die Zustimmung des Publikums.
Reservieren Sie rechtzeitig unter der
Tel.Nr.: (01) 544 20 70
Birgit Wolf, Anselm Lipgens
Kinderpsychiater erhält schrecklichen Fall zugewiesen. . . . .
Anselm Lipgens, Christina Saginth
Einigen Pferden werden die Augen ausgestochen! ! . . . .
Angelo Konzett
. . . . Krankheit oder aufgezwungene gesellschaftskonforme Normalität ?? ….
V.l.n.r. Angelo Konzett, Robert Stuc, Angela Ahlheim, Eduard Martens
Christoph Prückner, Tom Wagenhammer, Angela Ahlheim
Tom Wagenhammer, Angelo Konzett
V.l.n.r. Tom Wagenhammer, Eduard Martens, Angelo Konzett, Bernardo Ribeiro
Ereignis oder Skandal ?? packendes Thema !! . . . .
Rezension von
infos-news.eu
Alfred Klein
Die Rolle des Dr. Martin Dysart (v. Anselm Lipgens gespielt) zeigte, je tiefer in die Psychologie eingedrungen wurde, die überdurchschnittliche Zwiespältigkeit des Arztes gegenüber seinem Patienten Alan Strang (Angelo Konzett). Beeinflußt von der, diesen Fall verhandelnden Staatsanwältin Heather Salomon (Christina Saginth) versucht Dr. Dysart die Aggresivität der strafbaren Handlung des Patienten zu analysieren und daraus einen heilenden Ausweg zu finden. Die familiäre Umgebung, die Mutter Dora Strang (Birgitt Wolf) eine bigotte Person, die alle Handlungen des Sohnes zu entschuldigen versucht und der Vater Frank Strang (Christoph Prückner) als konservativer Mann der „Alten Schule“, welchen auch Handlungen setzt welche seine aufrechte angepaßte Meinung zur Gesellschaft wankend werden lassen. Bis der Patient ein Pferd als sein Vorbild anerkennt. Genau dieser Umstand läßt in Alan Strang seine Hilflosigkeit unermeßlich steigen und bei seinem „ göttlichen“ Pferd steigende Ablehnung entdecken, was seine angedeutete Beziehung zu Jill Mason (Angela Ahlheim) betrifft. Die menschliche Darstellung von Pferden konnte durch den Kunstkniff mit Jerôme Knols Pferdechoreographie eindrucksvoll gelöst werden. Angela Ahlheim als Debütantin und Angelo Konzett haben sich mit ihren sehr ethisch gehaltenen und gespielten Rollen auch für eine interessante Theaterzukunft qualifiziert.
Lang anhaltender Applaus belohnte alle Darsteller für ihre großen Leistungen sehr ausgiebig.
Was ist jetzt NORMAL stellte sich Psychiater Dr. Dysart die Frage!
Inszenierung und Raum: Sam Madwar
Musik: Fritz Rainer
Maske: Gerda Fischer
Maskenbau: TinaSkrabal
Licht und Ton: Andreas Pamperl, Andrea Wezdenka
Regieassistenz: Lukas Sinabell
Öffentlichkeitsarbeit: Birgitt Rauer-Seifert
Fotos Bettina Frenzel
V.l.n.r. Johanna Rehm, Philipp Stix, Eszter Hollósi,
Samantha Steppan, Leopold Selinger
Loveplay
von Moira Buffini
Premiere: 28. September 2019
Weitere Termine: 01.10. – 19.10. 2019 jeweils Di-Sa um 19:45 Uhr
Eszter Hollósi, Philipp Stix
Diese moderne, feministische und ironische Variante des Reigen zeigt uns sechs Darsteller und Darstellerinnen in mehr als 30 Rollen, die in zehn Akten, die durch zweitausend Jahre am gleichen Ort stattfinden, ein riesiges, mal amüsantes, mal berührendes, mal gewalttätiges Panorama über Liebe und Sex in den unterschiedlichsten Ausprägungen präsentieren. Poetisch und brutal, satirisch und mitfühlend überraschen die verschiedensten Geschichten.
Inszenierung und Raum: Bruno Max
Kostüm: Alexandra Fitzinger
Musik: Fritz Rainer
Maske: Gerda Fischer
Fotos Bettina Frenzel
Es spielen:
Eszter Hollósi, Johanna Rehm, Samantha Steppan, Leopold Selinger, Pilipp Stix, Matthias Tuzar
Leopold Selinger, Philipp Stix.
Vom römischen Legionär, der vor dem Lagertor eine keltische Prostituierte davon überzeugen will, dass eine Münze als Zahlung für ihre Dienste genauso gut ist wie das sonst übliche Huhn, über verliebte Nonnen im Mittelalter, schüchterne Swingerpärchen in den wilden sechziger Jahren bis zur lesbischen Besitzerin einer heutigen Dating-Agentur, die durch ihre Freundin ins Chaos mit ihren liebesbedürftigen Onlinekunden gestürzt wird. Schüchterlinge und Vergewaltiger, Verwirrte und Entschlossene wechseln einander durch zehn Zeitalter ab – Liebe, Lust und Leidenschaft bleiben aber auch nach zwei Jahrtausenden ein Mysterium.
Rezension
SCALA Theater zum Fürchten
Loveplay
Schauplatz: London vor 2000 Jahren bis in die jetzige Zeit! Schon im Titel kommt das Spiel über die Liebe an die heutige Bedeutung von Sexspiel heran. Moira Buffini konnte in ihrem Stück die Gepflogenheiten bei Liebeswerbungen innerhalb von 79 n.Chr. bis 20xx in 31 Rollen eindrucksvoll aufzeigen. Eine Mammutleistung für Bruno Max welcher das Stück hervorragend inszenierte und die sechs Schauspieler sowie die Maske und Kostüme welche mit ihren andauernden Rollenwechsel hinter der Bühne besonders engagiert waren. Satire und Ironie verfeinern unterschwellig die komplizierten menschlichen Eigenschaften bei zwischenmenschlichen Beziehungen, lassen dabei Amüsement aufkommen. Als guter Publikumsleitfaden entpuppen sich dabei die ober der Bühne gezeigten Videobilder über den jeweiligen Handlungszeitraum in London.
Leopold Selinger konnte in all seinen fünf Rollen hochwertig und nachhaltig überzeugen. Als Geistlicher „Buttermere“ lief er zu seiner Höchstform auf. Johanna Rehm konnte ihre Rollenspannweite vom ersten Bild (Geschäftsfrau Dorcas zur Römerzeit) bis zum zehnten Bild (Gegenwart, „Brigitte eine Alleinstehende“) ganz toll ausdrücken. Philip Stix bestach mit seiner einerseits ungestümen Rolle als „Römer“ und der genau umrissenen Figur des „Handwerkers“. Eszter Hollósi glänzte besonders in den Rollen als die „Klosterfrau Matilda“ und als „Wissenschaftlerin Roxanne“. Matthias Tuzar vom düsteren „Sachsen Erik“ bis zum „Revolutionär Quinn“ konnte alle von ihm gespielten Figuren dem Publikum bestens näherbringen. Samantha Steppan, spielte von der aufmümpfigen „Rebellin Hilda“ bis zur teils unschlüssigen „Bürokraft Rita“ gefühlt sehr nuanciert. Eine gelungene abwechslungsreiche Darstellung der „Liebe“ in 2 Jahrtausenden. Langer Applaus belohnte alle Mitwirkenden für ihren umfassenden und gefühlvollen Einsatz von welchem sich sicher viele Zuseher ein Stück Gedankengut mitnehmen können.
infos-news Alfred Klein
Glenna Weber
Glenna Weber, Thomas Kamper
Inhalte:
Régis Mainka
Glenna Weber, Thomas Kamper
Textauszug:
Glenna Weber, Thomas Kamper, Dirk Warme
Premiere: 30.05.2019
Spieltage: 04.06. – 22.06.2019 jeweils Di-Sa Beginn: 19,45Uhr
Thomas Kamper, Glenna Weber
Bitte um rechtzeitige Reservierung unter Tel.: (01) 5442070
Thomas Kamper, Régis Mainka
Rez.: Die Macht der Gewohnheit
von Thomas Bernhard Scala Wien
Vorweg muß erwähnt sein: Alle Darsteller gaben ihr Bestes! Thomas Bernhard setzte im Stück hohes Wissen über Psychologie beim Publikum voraus. Die Hauptrolle: Zirkusdirektor Caribaldi (Thomas Kamper) hielt lautstarke Monologe über seine Hilflosigkeit beim Einstudieren des „Forellenquintetts“. Das, im Stück exzellente Scheitern von Caribaldi zusammen mit der vollendeten Darstellung seiner Schauspielerkollegen mit all ihren Widerständen ihm gegenüber, der braven Enkelin (Glenna Weber), dem aufbegehrenden Jongleur (Dirk Warme) dem dauerbetrunkenen Dompteur (Regis Mainka) und dem traurigen Spaßmacher (Florian Lebek), läßt das Publikum die Trostlosigkeit der Situation fast greifen. Überspitzte Texte von Thomas Bernhard lassen zwar manchmal die Gemüter aufhorchen, glätten diese jedoch bald darauf zum Einerlei im Spiegel der Gesellschaft. Eine gelungene Inszenierung und einfacher Raum (Rüdiger Hentzschel) hinter der Zirkusbühne zusammen mit Kostümen (Alexandra Fitzinger) und Maske (Gerda Fischer) runden das tiefgründige Spiel. Etwas Länge im Stück ist in unserer schnellebigen Zeit zu verspüren.
Der anschließende Applaus belohnte alle Mitwirkenden.
Rezension: infos-news.eu A. Klein
Christina Saginth, Hermann J. Kogler, Randolf Destaller, Bernie Feit
Karl Maria Kinsky, Christina Saginth,
Melanie Flicker, Randolf Destaller, Bernie Feit
infos-news.eu
die Rezension sowie weitere Bilder
Rez.: DIE PHYSIKER Scala infos-news Alfred Klein
Wenn das Publikum völlig unvorbereitet über den Inhalt, die Vorstellung besucht, könnte es meinen eine Komödie mit einigen Pointen mit ein paar verwirrten Menschen in der Handlung zu sehen. Dem wird von Friedrich Dürrenmatt nicht entsprochen. Im Irrenhaus von Fräulein Dr. v. Zahnd (Christina Saginth) sind unter anderen drei Menschen einquartiert welche sich für bekannte Physiker halten und oberflächlich so agieren. Cristina Saginth konnte die Behinderung des Frl. v. Zahnd im Rollstuhl sowie mit den Gehstöcken bestens darstellen. Einer, Herbert Georg Beutler gibt sich als „Newton“ (Hermann J. Kogler) aus, ein weiterer Geisteskranker, Ernst Heinrich Ernesti gibt sich als „Einstein“ (Bernie Feith) aus. Dem dritten Patienten, Johann Wilhelm Möbius (Randolf Destaller) erscheint die Gestalt des König Salomon.
Maskymilian Suwiczak, Eszter Hollósi, Christina Saginth
Das Szenario wechselt bereits kurz bei Beginn von einfältigen alten Wissenschaftlern zum ersten Mord an einer Krankenschwester. Für das Publikum wechselt die Einschätzung des Stückes nun von einfacher oberflächlicher Belustigung zum Krimi mit dem untersuchenden Kriminalinspektor Richard Voß (Karl Maria Kinsky). Voß darf den Täter jedoch nicht verhaften weil dieser durch med. Gutachten geschützt ist, regt aber den Austausch der Krankenschwestern auf Krankenpfleger (Maksymilian Suwiczak, Felix Steunzer u. Ivan Robin Milos) an. Die Kraftpakete! Immer noch nicht wichtig genommen, bringt Dürrenmatt noch weitere Morde an Krankenschwestern ins Spiel. Jetzt meint der Zuseher „also eine Krimigeschichte verabreicht bekommen zu haben“. Wieder gefehlt. Die Handlung wechselt plötzlich sehr glaubwürdig in das Agentenmilieu wo die handelnden Personen sehr wohl wissen was sie tun. Tun es aber trotzdem. Interessante Kostümdetails! Die Kleidung der drei Physiker kann auch auf verschiedene Länder- oder Interessensgruppen hinweisen, welche im Ablauf der Ereignisse der Wissensbeschaffung integriert sind. Interessant wie Schwester Monika Stettler (Melanie Flicker) mehr oder weniger „geräuschlos“ stirbt. Man könnte meinen in einem Film der70-er Jahre zu sein). Irgendwo konnte das Stück andeuten „Das Gute hat gesiegt“ .Das Regiment der Oberschwester Martha Boll (Susann B. Winter) konnte sehr treffend dargestellt werden. Zwischen all dieser Ereignisse noch die Ablenkung bringende Frau Missionar Lina Rose (Eszter Hollósi) sowie Missionar Rose (Maksymilian Suwiczak) mit den drei Buben (Emil Prostolora Pristolic und Nuno Fritz).Peter M.Preissler zeigte sehr geschickt welches Szenario uns nach dem Kalten Krieg des 20. Jahrhundert durch die enormen Fliehkräfte der überbordenden Digitalisierung im 21. Jahrhundert ereilen werden.
Martin Gesslbauer konnte besonders durch seine übersichtliche Bühne zum besseren Verständnis beitragen. Nach langem Applaus wurde das Publikum mit all diesen Gedanken in die Zukunft entlassen.
gespielt vom 25.04.2019 – 18.05.2019 jeweils Di bis Sa
Beginn: 19,45 Uhr
Alexandra-Maria Timmel, Jörg Stelling
MARIA STUART v. Friedrich Schiller
Rezension von infos-news Alfred Klein
MARIA STUART von Friedrich Schiller Premiere
21.03.2019
Zum oft wiederholten Mal ist es Bruno Max mit seinem Scala-Ensemble gelungen ein Stück so gegenwartstauglich über Bühne Kostüme und Maske zu einander passend darzustellen. Der Sprung aus dem 16. in das 21. Jahrhundert mit all seinen jetzigen elektronischen Kommunikationsarten und Kanälen vom Smartphon bis zu Bildschirmen, ist glaubwürdig gelungen. Eine Hebebühne erlaubte den schnellen Wechsel zwischen Elisabeths herrschender mondäner Ebene mit all den, sie umschwirrenden willfährigen Personal, zu Maria Stuart in den kahlen Gefängniskeller.
Alexandra-Maria Timmengil, Johanna Rehm
Genau dieser blitzschnelle Wechsel bringt auch in heutigen Diktaturen oder ähnlichen Staatsgebilden die Täuschungen aus der Führungsebene sehr rasch auf die Ebene des Volkes. Prüfbeständige Parallelen welche kaum besser darzustellen sind, zeigen die auch jetzt gültigen Verhaltensweisen auf Führungsebenen, „was nicht hilft muß vernichtet werden„. Frauen in der heutigen Männerwelt müssen schon sehr stark agieren um zu wirken. Aber dann sind sie besonders gut.
Die Härte und Erbarmungslosigkeit mit welcher die Königin von England Elisabeth (Alexandra-Maria Timmel) glaubwürdig mit ihrer Kontrahentin, Maria Stuart der Königin von Schottland (Johanna Rehm) umgeht, war sicher im 16. Jahrhundert brutaler als dies in der jetzigen Zeit üblich wäre. Der angestrebte Erfolg aber ebenbürtig. Herrlich auf einander abgestimmte Haltung Mimik und Stimme.
Durch die straffende Hand von Bruno Max wird das Stück angenehm kurzweilig. Robert Dudley Graf von Leicester (Alexander Rossi), Georg Talbot Graf von Shrewsbury (Jörg Stelling), William Cecil, Baron von Burleigh (Christian Kainradl), Davison (Florian Lebek), Amias Paulet besorgter Hüter der Maria (Christoph Prückner), Mortimer sein jugendlicher ungestümer Neffe, Hanna Kennedy als Marias Amme (Christine Renhardt) und Leopold Selinger als französischer Gesandter Graf Aubespine sie wurden ihrer Rollen nicht nur gerecht sondern erfüllten sie mit glaubwürdiger Echtheit. Das Publikum quittierte die gelungene Premiere zu recht mit starkem und anhaltendem Applaus.
Kartenreservierungen bitte nur über (01) 544 20 70
Christina Saginth,, Anselm Lipgens
Aussprüche zum Stück:
„Wie kann man für eine Maschine Partei ergreifen?
Problemlos!
Christina Saginth, Wolfgang Lesky, Anselm Lipgens
Wenn Menschen sich ein bisschen weniger wie Menschen benehmen würden
Rezension : AB JETZT !
Mit Technik, Technik über alles lässt Alan Ayckbourn seine Figur Jerome (Anselm Lipgens) agieren. So sehr sich Jerome um technische Kompositionen bemüht, gelingt ihm mehr oder minder eine zutiefst fast rührende menschliche Zusammenführung. Ausgelöst durch den Besuchswunsch des Sozialbeamten Mervyn (Wolfgang Lesky) versucht Jerome die heile Welt in der Familie darzustellen. Längere Zeit nur im Kontakt mit der Maschinenfigur GOU 300 F, welche alle Arbeiten im Haus erledigt, herrlich von Christina Saginth gespielt, hat er bei einer Begutachtung durch das Sozialamt die Möglichkeit seine, seit Jahren abwesende Tochter Geain, (Carina Thesak) zurück zu bekommen. Jerome bemüht sich sofort um bestes Familienleben mit verlobter Freundin. Hier mutiert Christina Saginth besonders glaubwürdig von der Maschine GOU 300 F zur Ehefrau Jerome`s, Corinna und gleichzeitigen Mutter der gemeinsamen Tochter Geain. Zuerst leicht frustriert über die eigene Hilflosigkeit gegenüber ihrer Tochter, gewinnt Corinna im Zweikampf der Sympathien zwischen Zou (Martina Dähne) und ihr. Geain gibt so glaubwürdige hervorragend wiederwillige, stoische, provokante und trotzige Haltung wieder, daß Körperhaltung und Mimik ineinanderfließen.
Videozuspielungen sehr passend zum Schmunzeln geeignet.
Bei übersichtlich wirkendem Bühnenbau, Kostümen mit Situationskomik ein Abend der guten und auch Zukunftsvisionen für Menschen und Maschinen.
Der Applaus des Premierenpublikums war ob der glänzenden Rollenwechsel demgemäß lang und stark.
infos-news Alfred Klein
Anselm Lipgens, Martina Dähne,
und ein bisschen mehr wie Maschinen, ginge alles besser.“
SPIELZEIT: 16.02. – 09.03.2019 jeweils Di – Sa
BEGINN: 19,45 Uhr
ANKÜNDIGUNG
Scala 10.01.2019 Rez. TROILUS u CRESSIDA v SHAKESPEARE
Viel Kampf, Staub und Krach beherrschten das gesamte Stück welches in Kostümen (Uniformen) der Jetztzeit und auf der sehr zweckmäßigen schrägen Drehbühne abspielte. Besonders dieses Drehelement trug zum raschen Szenenwechsel für die hohe Anzahl an Darstellern bei.(hervorragende Bühnengestaltung v. Marcus Ganser)) Liebe, Traurigkeit, Zorn, Haß und Tod übertrugen diese zutiefst menschlichen Eigenschaften auf das gesamte Stück im Krieg.
V.l.n.r. Jürgen Hirsch, Max Kolodej, Samantha Steppan, Alexander Rossi, Max Spielmann, Christoph Prückner
V.l.n.r. Max Spielmann, Max Kolodej, Jürgen Hirsch, Lukas Sinabell, Leonhard Srajer
Bruno Max tat dem eher selten gespielten Shakespearestück sichtlich sehr gut. Das Publikumsinteresse stieg bis ins Stakkato zwischen den Schauplätzen inner- und außenhalb der Mauern Trojas. auch Satire konnte sich im Lauf der Handlung immer wieder ausbreiten. Die unterwürfige, sich einschleimende Art des Pandarus (Hermann J. Kogler) konnte dieser Inszenierung sehr viel Glaubwürdigkeit einhauchen. Leonhard Srajer als Theresites im Rollstuhl konnte menschliche Eigenschaften wie Krieg und Geilheit als en vogue in der Handlung etablieren. Georg Kustrich als alter Mann Priamos König von Troja und als Agamemnon trampelte kräftig nach unten um Macht auszuüben. Als der alte Grieche Nestor und als Trojaner Atenor konnte sich Christoph Prückner bestens einbringen. Maximilian Spielmann zeigt als Ajax das Eitelkeit überspitzt auch lustig sein kann. Im besonders kriegerisch wirkenden trojanischen Krieger zeigt Spielmann lautstark einen besonders aufbrausenden Soldaten. Johanna Rehm als Helena reizt Paris als Beziehung (Leonhard Srajer). Andromache (Johanna Rehm) träumt vom dann eintreffenden Tod ihres Gatten Hector (Andràs Sosko).
Johanna Rehm, Hermann J. Kogler
Weiters spielen sehr überzeugend der clevere Ulysses steuert gekonnt Achilles (Jürgen Hirklussch) und Patroklus (Max Kolodey). Aeneas (Leopold Selinger), der betrogene Menelaos (Klaus Schwarz) welcher auch auf der Gegenseite als Krieger kämpft und der Verlierer Troius (Thomas Machart) welcher sich um Cressida (Semanta Steppan) bemüht. Weiters haben alle Darsteller das Publikum erfolgreich in ihren Bann gezogen. Dies äußerte sich besonders im reichlichen Schlußapplaus. Ein Mix fast aller menschlicher Neigungen bis zur blutrünstigen Neige kommen voll zum Ausdruck.
infos-news Alfred Klein